Erneut hielt der Staubexterminierungstag Einzug in die Kasernen des gnomischen Heeres. Ob nun in Neu-Tüftlerstadt, am Fizzcranks Flughafen oder am Staubbunker, überall spielte sich das gleiche Szenario ab. Sobald der Zeiger des Zentralchronometers die entsprechende Zahl berührte, donnerte auch schon die Wecksirene los, welche - mit ausreichender Hilfe einer Flut von Alarm-O-Bots die Gnome aus den Stockbetten rissen und zur Eile geboten.
Die glücklichen, welche nicht an einer der unzähligen Krisenherde in Azeroth stationiert wurden (und/oder keine Stafaufgaben aufgebrummt bekommen hatten), konnten sich nach der Bewältigung des Staubexterminierungstages sowie des allgemeinen Trainings auf einen ruhigen Abend sowie zwei freie Tage freuen. Nicht aber so im Südtoraußenposten.
Korporal Multiflex hatte der Truppe zur Order gegeben, nach der Erfüllung des "totalen Hochglanzes" einen Marschbereiten Zustand in Vollausrüstung herzustellen, sowie die Proviantsäcke für einen Bedarf von drei Tagen zu füllen.
Auch O'Bot hatte etwaiges in der Hinsicht durchsickern lassen. Er habe gehört.. oder er meinte gesehen zu haben, dass der Leutnant sich vor kurzem erst mit einem zwergischen Kommandeur getroffen hatte und diese auf dem Weg in des Leutnants Büro irgendetwas von einem kooperativen Manöver zwischen den Einheiten beredet hatten.
Was - so O'Bot, ein absoluter unzumutbarer Zustand wäre, immerhin gelten auch hier gewiss die Regulate der Antragsbestellung seitens des Verwaltungskorpses und man dürfe ja sich auch nicht über derlei hinweg setzen. Natürlich hatte O'Bot noch mehr gesagt, aber der Rest ging mittlerweile - im größtenteiligen gedanklichen Filter der Soldaten unter, welche das arme los gezogen hatten, mit dem Gefreiten O'Bot auf einer Stube schlafen zu müssen.
Multiflex hingegen dementierte auf Anfrage, dass von O'Bot angeschnittene in keinster Weise und meinte lediglich, dass es wohl höchst interessant werden dürfte in den nächsten paar Tagen. Und der Miene - des allgemein schon nicht sonderlich motivierten, und eigentlich eher den Mannschaften zugeneigten - Korporals verhieß, dass dieser zwar "Interessant" sagte, es aber primär als "Müßig" gemeint war.
Während die Gnome also murrend den Bunker mit Wischmopps, Eimern und Schwämmen attackierten und mit einem Trommelfeuer aus Seife und Wasser überzogen, um so die letzten Widerstandsnester des Schmutzes zu bekämpfen, wurden sie hämisch von den Gebirgsjägern unter Knasterbart beäugt, welche amüsiert mit ihren dreckverkrusteten Stiefeln durch den Bunker stapften.
Boltnick selbst saß in seinem Büro und prüfte erneut die Freigabeerteilung für den Einsatz. Er hatte einige Tage zuvor einen Spähbericht über eine feindlichen Offensive unter der Feindklassifizierungsstufe A bekommen und entsprechend reagiert. Er hatte der Heeresführung mitgeteilt, dass sich die Elfte Versorgungsstaffel unter Beiführung der zugeteilten Gebirgsjäger sowie einem kleinen Kontingent des Militärs Eisenschmiede dieser - wenn auch sehr geringen - Bedrohung annehmen würde, sofern dies gestattet wäre. Erst am frühen morgen Erreichte im das Schreiben des Heereskommandos. Die Instruktionen noch mal überfliegend legte er den Brief beiseite und führte einige Eintragungen in den Soldbüchern der Staffel aus. In den nächsten Tagen könnten sich "seine Gnome" - wie er sie unter Offizieren nannte - beweisen. Wenn auch nur ein Wenig.
Sein Blick glitt noch mal zum Schreiben und Stirnrunzelnd schüttelte der Gnom den Kopf als er die eingestanzte Unterzeichnung im Pergament besah:
"OLT D W Z - LULA-14-001"